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Rennbericht 24h 08

24h 2008 auf dem Eifelblitz im Scheid-Team

Ausgiebige Vorbereitung als Schlüssel zum Erfolg

Für alle teilnehmenden Teams ist eine gute Vorbereitung der Schlüssel zum Erfolg, so natürlich auch im Team Scheid. So galt es für Johannes Scheid, sämtliche Verschleißteile am BMW M3 GTS zu erneuern, um einem möglichen Defekt vorzubeugen. Spezielle Dinge mussten angepasst werden, um den Eifelblitz 24 Stunden rennfähig zu halten.

Nach den Problemen im Ölkreislauf beim letzten VLN-Lauf waren auch die Motorenspezialisten von FEV Racing sehr gefordert, galt es hier nämlich, die Ursache für die Probleme zu finden und zu beseitigen.

Am Samstag vor dem 24 Stunden Rennen gab es dann ein Treffen mit der gesamten Crew, um die Abläufe beim 24 Stunden durchzusprechen und zu testen.

Für den neuen Fahrer Arno Klasen gab es dabei die erste Gelegenheit, sich mit der Sitzposition im Eifelblitz vertraut zu machen. Außerdem hatte Heidi Scheid eine hervorragende Erdbeertorte gebacken. Diese mußte selbstverständlich ausprobiert und für gut befunden werden.


Lokalmatador bei den Adenauer Racing Days

Wie in jedem Jahr begann der offizielle Teil des 24 Stunden Rennen mit den Adenauer Racing Days vor geschätzten 8.000 Zuschauern. Als DIE Lokalmatadoren angekündigt, waren das Team und die Fahrer Johannes Scheid, Oliver Kainz, Andreas Teichmann und Arno Klasen stundenlang von den zahlreichen Autogrammjägern umzingelt. „Aber so was macht man doch gerne“, freute sich Neuzugang Arno Klasen über die große Fanschar, die das Team Scheid Motorsport in seiner Heimat um sich versammeln konnte.

Freitag morgen, das Training geht endlich los!

Bereits am frühen Freitag morgen steht das erste Highlight an. Geht es doch in der ersten Trainingsrunde womöglich schon um die Startaufstellung fürs Rennen. Denn die Rennleitung hat entschieden, dass in den ersten drei Minuten des Zeittrainings nur die Fahrzeuge der Klassen SP 6 – 8 auf Zeitenjagd gehen darf, um diesen eine möglichst freie Runde zu ermöglichen.

„Gute Idee, denn aufgrund der vielen Starter kommt es sonst immer zu sehr gefährlichen Aktionen beim Überholen“, lobt Johannes Scheid diese Entscheidung.

Natürlich ist es wie immer Stammfahrer Oliver Kainz vorbehalten, bereits zu Beginn den Eifelblitz möglichst in den Top 10 zu platzieren. Und obwohl er genau auf den leicht geänderten Motor achten muss, schafft Oliver Kainz mit 08:53,076 min. eine mehr als beachtliche Rundenzeit, die den Scheid-BMW zunächst auf Platz 8 stellt. „Aber ich habe es zunächst einmal vorsichtig angehen lassen, wollte nicht direkt in der ersten Trainingsrunde allzu viel riskieren“, bleibt der BMW-Händler aus Mayen zunächst noch sehr zurückhaltend. „Das geht aber ganz sicher noch deutlich schneller, so ca. 5 – 8 Sekunden sollten da noch drin sein.“

Da aber der neue Fahrer Arno Klasen ein Runde zur Eingewöhnung braucht, wird die Zeitenjagd zunächst unterbrochen. Arno Klasen kommt auch sehr gut mit dem Eifelblitz zurecht. „Natürlich ist der BMW ganz anders zu fahren als zum Beispiel der Manthey-Porsche, mit dem ich ja des öfteren gefahren bin. Aber der Wagen geht wirklich gut, der FEV-Motor hängt sehr schön am Gas und die Yokohama-Reifen bauen ne Menge Grip auf“, ist der Karlshausener nach seiner ersten Runde im Eifelblitz sehr von diesem angetan.

Auch Andreas Teichmann fährt im ersten Zeittraining einige Runden, um sich noch mehr mit dem ca. 500 PS-starken BMW vertraut zu machen.

Abendtraining, Zeitenjagd mit herben Rückschlag

Auch im zweiten Training am Abend ist die erste Trainingsrunde die Runde, in der es gilt, die schnellste Zeit zu fahren. Doch Oliver Kainz kommt mit Problemen zurück in die Box, eine Verbindung am Drosselwalzengehäuse war gebrochen. Nach einer etwas zeitaufwändigen Reparatur geht Oliver Kainz dann gegen 21:00 Uhr nochmals auf Zeitenjagd, denn mittlerweile ist de Eifelblitz aus den Top 10 rausgefallen. Bis zum Streckenabschnitt Wehrseifen ist Oliver Kainz bereits deutlich schneller unterwegs als in seiner morgendlichen Runde, als ein plötzliches Absinken des Öldruckes ihn zu einem Stopp in Breidscheid zwingt.
„Ich wollte nicht riskieren, dass der Motor ganz kaputt geht“, und somit ist das Training für das Scheid-Team zu Ende.

Mit der Zeit vom Morgentraining fällt der BMW auf Platz 13 zurück. „Sehr ärgerlich, wenn man sieht, dass der Werks-Aston Martin mit 08:47 min. auf Platz 7 steht. Diese Zeit hätte ich ganz sicher auch fahren können“, ärgert sich Oliver Kainz über die verpasste Chance.

Eine lange Nacht beginnt

Aufgrund des fehlenden Öldrucks fällt im Team schnell die Entscheidung, dass es wohl nicht sinnvoll ist, mit diesem Motor ins Rennen zu gehen. So gilt es, in der Nacht von Freitag auf Samstag im Halbdunkeln der Box den Motor zu wechseln. Morgens um 06:00 Uhr ist der Motorwechsel vollzogen, hundemüde, aber dennoch zufrieden ziehen sich die Techniker für einige wenige Stunden zum schlafen zurück.


Das Rennen: vorsichtig angehen lassen, aber ein erster kleiner Rückschlag

Beim Start zum Rennen kann Oliver Kainz zwar sofort zwei Plätze gut machen und auf Platz 11 vorfahren. Dennoch lässt er es bewusst vorsichtig angehen, um kein unnötiges Risiko einzugehen.

Doch bereits in Runde 5 bemerkt Oliver Kainz ein „langes Bremspedal“. „Und das ausgerechnet im Bereich Arembergkurve, an der man doch sehr stark abbremsen muss.“ Eine verdammt lange Runde steht Oliver Kainz bevor, doch ohne weitere Probleme erreicht er die Boxen, wo man schnell eine gelockerte Schraube am linken hinteren Bremssattel als Ursache erkennt.

Oliver Kainz bleibt im Auto sitzen und holt wieder Platz um Platz auf, ehe ihn ein Reifenschaden erneut zurück wirft. „Da das ganze im Bereich Fuchsröhre passierte, musste ich eine Dreiviertelrunde in langsamer Fahrt absolvieren“, ärgert sich Oliver Kainz. Da zu diesem Zeitpunkt mehrere Fahrzeuge mit Reifenschaden unterwegs sind, ist davon auszugehen, dass auch Oliver über ein Trümmerteil nach einem Unfall gefahren ist.

„Und dann sehe ich nur wenige Hundert Meter vor der Boxeneinfahrt, dass die Reifenfetzen die Kotflügelverbreiterung hinten rechts zerstört.“

Von nun an (fast) problemloses Rennen

Zurückgefallen bis auf Platz 38 gasen die Piloten Andreas Teichmann, Arno Klasen, Johannes Scheid und Oliver Kainz nun ein Tempo an, welches den Eifelblitz Platz um Platz nach vorne bringt. Insbesondere ein langer Stint von Andreas Teichmann mit Intermediates in Regen bringen den Eifelblitz weit nach vorne, und am frühen Morgen ist der Eifelblitz wieder in den Top 10 zu finden.

Doch damit nicht genug, denn auch nun nehmen die Piloten das Tempo nicht raus, und finden sich je nach Boxenstoppfenster auf Platz 5 oder 6 wieder.

Andreas Teichmann fährt erneut gute Rundenzeiten, doch plötzlich kommt die Meldung über Funk, dass er reinkommen will zum Fahrerwechsel. Was war passiert? „Aufgrund der etwas ungewohnten Sitzposition und des HANS-Systems habe ich mir wohl einen Nerv eingeklemmt und kann mich kaum noch bewegen“, muss Andreas Teichmann enttäuscht das Rennen beenden.

Arno Klasen übernimmt das Steuer des Eifelblitz, doch auch er kommt nach seinem Stint total ausgepowert aus dem Eifelblitz heraus. „Der M3 ist viel anstrengender zu fahren als ein Porsche 997“, stöhnt ein sichtlich angeschlagener Arno Klasen.
Arno wird daraufhin vom Teamdoc wieder fitgeknetet und steht eine Stunde später für seinen letzten Turn wieder fit und gutgelaunt in der Box.
Umso beachtlicher demnach die Leistung des Oliver Kainz, der es nun zwar etwas langsamer angehen lässt, aber körperlich topfit bleibt. „Sicherlich hätten wir die beiden vor uns platzierten Fahrzeuge noch angreifen können, aber wir wollten den ausgezeichneten sechsten Platz sichern“, gibt Teamchef Johannes Scheid die Devise für die letzten Stunden aus.

Riesenfreude im Team nach Platz 6

Nach seiner grandiosen Fahrt ist es Oliver Kainz auch in diesem Jahr vorbehalten, den Schlußturn im Scheid-BMW zu fahren. „Einfach toll, wie viele Fans mir in den letzten Runden zuwinken und sich mit mir und dem Team über das tolle Ergebnis freuen“, ist Oliver Kainz nach seinem Stint emotionell ganz bewegt. „Johannes und seine Mannschaft haben dieses Ergebnis aber auch mehr als verdient nach den vielen Rückschlägen der Vergangenheit.“

Arno Klasen freut sich ebenfalls sehr über seinen gelungenen Einstand im Team Scheid. „Es war etwas ganz besonderes, gemeinsam mit Johannes und seiner Crew dieses Rennen zu bestreiten und dabei auch noch so erfolgreich zu sein.“ Abgesehen von der hervorragenden Vorbereitung des Autos ist die Atmosphäre im Team sehr familiär. Das hat mir meinen Einstand sehr erleichtert.

Und auch Andreas Teichmann kann trotz seines eingeklemmten Nervs die Freude nicht zurückhalten. „Klasse, was das Team erreicht hat. Nach dem Motorproblem am Freitag abend hatte ich ein wenig Zweifel, ob wir ohne Probleme über die Runden kommen. Dass es nun so gut geklappt hat, spricht für das gesamte Team.“

Teamchef und Fahrer Johannes Scheid konnte dieses Kompliment nur bestätigen. „Meine Mannschaft hat außergewöhnliches geleistet an diesem Wochenende. Mein Dank gilt allen Teammitgliedern, die dazu beigetragen haben. Kompliment natürlich an die Fahrer Oliver, Arno und Andreas, die keinen einzigen Fehler gemacht haben und durch schnelle und konstante Runden den Eifelblitz schnell wieder in die Top 10 gefahren haben.

Danke schön natürlich auch an die Mannschaft von FEV-Racing, die uns nach den Problemen am Freitag einen sehr guten Ersatzmotor eingebaut haben und an meinen Reifenpartner Yokohama, die uns absolut perfekte Reifensätze zur Verfügung gestellt haben.

Glückwunsch ans Siegerteam Manthey

Doch die Danksagungen von Johannes Scheid gehen nicht nur ans eigene Team. „Auch ein riesen Dank an alle Fans, die uns so sehr die Daumen gedrückt haben, ein Danke auch an die vielen Sportwarte rund um die Strecke, ohne die eine solche Veranstaltung nicht möglich ist.

Und besondere Glückwünsche gehen ans Team von Olaf Manthey. „Wahnsinn, was das Team vom Olaf gezeigt hat. Dreimal hintereinander das 24 Stunden Rennen zu gewinnen, dazu vier Autos in den Top 8 zu platzieren: Riesenkompliment an Olaf und sein Team.“

Nach einer kurzen, aber heftigen Feier sind sämtliche Teammitglieder froh, dieses Wochenende so erfolgreich hinter sich gebracht zu haben. Nach einigen Tagen Pause geht es für Johannes Scheid dann aber bereits weiter mit den Vorbereitungen für die weitere VLN-Saison, die am 21.06. in die nächste Runde geht.

Text: Oliver Martini / Flitz Klasen
 

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